
Die Genossen aus Apensen, Beckdorf und Sauensiek wollen sich verstärkt „auf die kommunalpolitische Arbeit konzentrieren“, sagte der ehemalige Schriftführer des Ortsvereins Apensen, Beckdorfs Bürgermeister Siegfried Stresow. Die Genossen hatten bei der letzten Kommunalwahl im September 2016 kräftig Federn lassen müssen, seitdem lasteten die Rats- und die Parteiarbeit auf noch weniger Schultern. „Die Vorstandsarbeit schwächelte“, sagte Stresow. Er selbst wollte nicht in die Bresche springen, als Bürgermeister, Ratsherr sowie Kreistagsabgeordneter und Vorsitzender der Kranzbinder habe er „schon genug Aufgaben“. 35 Mitglieder zählt die Partei in Apensen, ein Großteil engagiere sich allerdings nicht politisch. So sei es nur konsequent gewesen, sich durch die Fusion von dem Papierkram zu trennen und alle Kraft in die Kommunalpolitik vor Ort zu stecken – um Wähler zurückzugewinnen und um neue Mitglieder und/oder potenzielle Kandidaten zu werben; viele der SPD-Fraktionsmitglieder in den Räten in der Samtgemeinde haben (noch) kein Parteibuch.
Im Gildehaus wählten die Mitglieder Alexander Paatsch zum Vorsitzenden, er erhielt 32 von 39 Stimmen. Der Ingenieur arbeitet beim Jobcenter Buxtehude, sitzt im Stadtrat und ist Vorsitzender des Verdi-Ortsvereins Buxtehude und Altes Land. Der 48-Jährige will 2018 in den Landtag einziehen. ‚Apenser‘ sind im Vorstand nur als Beisitzer vertreten; Dirk Brumme (Sauensiek) und Siegfried Stresow (Beckdorf) bringen sich weiterhin ein.
Die Zusammenarbeit mit den Buxtehudern habe sich auch aus historischen Gründen angeboten, so Stresow; die Kontakte auf der politischen Ebene seien durch die Stadtentwässerung und die Stadtwerke Buxtehude eng, die auf der Geest aktiv sind. In Zukunft wird es wieder, wie bereits von 1972 bis 1988, einen Distrikt Apensen als Untergruppierung geben; von 1989 bis 2017 waren die Apenser selbstständig. Hans-Uwe Hansen wird den Aufbau des Distrikts, wie bereits in den 1970er Jahren, als Pate begleiten.
Wichtig: Wer in Apensen für die Räte kandidiert, das bestimmen weiter ausschließlich die Mitglieder vor Ort – nunmehr im Distrikt. So läuft es auch in Buxtehude in Neukloster/Hedendorf bei den Ortsräten. Bislang stand Susanne Greiser an der Spitze des Ortsvereins Apensen.
Den Distrikt wollen Siegfried Stresow als Vorsitzender und Kurt Matthies als Vize führen; dazu muss sich dieser – voraussichtlich noch im März dieses Jahres – erst einmal konstituieren. Damit gehören die Apenser wieder zu einem der ältesten Ortsvereine. 1867 wurde der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein, Vorläufer der SPD, in Buxtehude gegründet. Formal haben sich die beiden Ortsvereine vor der Fusion aufgelöst – und als Ortsverein Buxtehude neu gegründet.
Die Fusion der SPD sei allerdings „kein Signal“ für einen Zusammenschluss der Stadt Buxtehude und der drei Gemeinden der Samtgemeinde Apensen. „Ich wäre froh, wenn wir die Einheitsgemeinde Apensen bekommen würden“, so Stresow. Allerdings rechnet Paatsch damit, dass langfristig die Siedlungsgebiete zusammenwachsen, denn lediglich in Richtung Süden könne sich die Stadt, nach der Fertigstellung des Baugebiets Giselbertstraße, überhaupt noch entwickeln.
Freude bereitet den beiden der Martin-Schulz-Effekt. Mehr als zehn Eintritte gab’s allein in den vergangenen zwei Wochen; auch der Buxtehuder Polizei-Chef Jan Kurzer trat in die Partei ein.
Vorstand
Vorsitzender des Ortsvereins Buxtehude ist und bleibt Alexander Paatsch aus Buxtehude. Seine Stellvertreter sind Anja Heckert, Dr. Uwe Lampe und Gerrit Steffens (Juso). Kassierer ist Christian Krüger, Schriftführer Thomas Sudmeyer (alle Buxtehude).
Erschienen im Buxtehuder Tageblatt vom 22.02.2017
Text und Foto: Björn Vasel
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